Bodhgaya-Bericht von Parami

„Nagarjuna`s Brief an einen Freund“, Mönlam und Milarepa
Vom 18. Dezember 2009 – 4. Januar 2010 hatte ich die glückliche Möglichkeit, mit Dapel-la und ihrer kleinen Nonnengemeinschaft in Bodhgaya zu weilen.
Täglich konnte ich in dieser Zeit durch die vier Nonnen eine liebevolle und kontinuierliche Unterstützung für meine eigene Meditations-Praxis erfahren.
Durch ihre Hilfe wurde es mir möglich, persönliche Fragen an grosse Lamas in einer Audienz stellen zu dürfen, dessen Antworten mich nachhaltig und tief bewegten.
Ebenso war es der Verdienst von Dapel-la, dass ich in der Zeit von Mönlam bei der Mahabodhistupa den richtigen Platz erhielt und ich durch sie auch handfeste, praktische und indisch-spezifische Tipps erhielt, die das Leben in Indien überschaubarer machten.
Diese kostbare, gemeinsame Zeit begann mit den Belehrungen von S.H.17. Karmapa zu Nagarjunas Brief an einen Freund.
Einmal mehr erfuhr ich, dass in jeder Lebenssituation ethisches Verhalten geübt werden kann, ja, dass es für uns und die Welt immer unerlässlicher wird, dies zu üben. Dafür brauchen wir geschickte Mittel um Heilsames zu tun und Unheilsames lassen zu können...
In den acht Tagen Mönlam, unter dem Bodhibaum, in der Präsenz des grossen Lama, kamen alle gesprochenen und gesungenen Wunschgebete in ein tiefes, ausströmendes Klingen ..

Ein besonderes Milarepa-Theaterstück, dass von S.H. dem 17. Karmapa geschrieben wurde, kam am 1. Januar neben dem Tergar-Kloster zur Uraufgeführt.
Damcho-la hatte im Auftrag des Lama eine Übersetzung dieses Theaterstücks erarbeitet und hat mit viel Freude uns an zwei Abenden dazu eine Einführung gegeben.
Milarepa, der grosse tibetischer Yogi aus dem 11/12 Jahrhundert ist mir persönlich sehr nahe. So vermochte dieses grossartige Theaterstück farbenprächtige und aussagestarke Bilder in mir einzuprägen.
In der Umgebung der Mahabodhistupa erlebte ich sehr eindrücklich, .wie Pilger/innen, Nonnen, Mönche, Laienfrauen und Männer, Suchende und Gefundene aus vielen Länder ihre Art der Meditation ausüben konnten und niemand störte sich daran. Da ist ein Gehen, Niederwerfen und Sitzen, ein Rezitieren und Singen, ein zelebrieren von den unterschiedlichsten Pujas. Diese authentische und spirituelle Lebendigkeit an diesem speziellen Ort beeindruckte mich sehr, und verstärkte die Erinnerung, dass hier Buddha vor ca. 2500 Jahren unter dem Bodhibaum die Erleuchtung erlangte

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