Pilgerreise nach Sarnath
Der Plan war es, nach
Sarnath zu fahren, den Ort an dem Buddha seine erste Lehrrede gab, und dort
einen grossen gelehrten Meister der Karma Kagyu Schule um die Ordination für
Ana zu bitten.
Doch warum nicht noch
einen Bogen schlagen und ein paar heilige Stätte besuchen? Dies fragte uns
Karma Chöpel, der Schüler und Englisch Übersetzer von Thrangu Rinpoche und auch
einer der Englisch Übersetzer von Gyalwang Karmapa.
Sehr gerne nahmen wir
diese wunderbare Gelegenheit wahr gemeinsam eine zwei tägige Pilgerreise
durchzuführen.
Um 5.30 Uhr morgens ginge
los, der erste Ort war der Geierberg. Den Ort an dem Buddha das zweite
Dharma-Rad drehte und Lehren wie das Herzsutra lehrte.
Wir brachten Opferungen
von Räucherstäbchen dar und rezitierten das Herzsutra gemeinsam in Tibetisch
und dann noch in unseren jeweiligen Sprachen um uns auch den Sinn bewusst zu
machen.
Es war noch früh, so
konnten wir die Stille, Kraft und Weite ohne grosse Pilgerscharen geniessen.
Weiter ging es zur
"7-Blätter-Höhle“ den Ort, an dem sich die Arhats nach Buddhas Paranirvana
versammelten um all die Lehren Buddhas zusammenzutragen. Das heisst, sie wurden
natürlich auswendig rezitiert und dann von den anderen Arhats bestätigt oder
diskutiert falls etwas nicht mit dem übereinstimmte, was sie gehört hatten.
Ein kleiner enger Gang führte
ins innere der Höhle, in der auf einem kleinen Altar Kerzen dargebracht wurden.
Vor der Höhle war ein wunderbarer Platz an dem man sich so ein Treffen sehr gut
vorstellen konnte. Nur fragten wir uns wie wohl diese 500 Arhats alle Platz
fanden, doch dann erinnerten wir uns an die speziellen Kräfte dieser
realisierten Meister und stellten und vor wie wohl einige auch ganz bequem in
der Luft schweben konnten...
Nächster heiliger Ort war
die Ruinen der grossen Buddhistischen Universität Nalanda, welche für 1000
Jahre von Mönchen aufgesucht wurde und grosse Meister beherbergte wie der
Grossartige Nagarjuna, der Bodhisattva Shantideva, der Meister Asanga etc.
welche die Buddhistischen Studien noch bis heute sehr prägen.
Nachdem wir ein Gebet der
Verehrung dieser grossen Meister rezitiert hatten und unserer eigenen
Wunschgebete im Herzen formulierten fuhren wir weiter nach Pullahari. Nicht das
Pullahari Kloster in Nepal, jedoch der Ort in Indien nach dem dieses Kloster benannt
wurde. Pullahari in Indien ist der Ort an dem der Kagyu Meister Marpa seinen
Lehrer Naropa traf und wichtige Praxis Anweisungen erhielt welche noch bis
heute in der Kagyu Linien praktiziert werden.
Um uns an diese wichtige
Übermittlung von Lehrer zu Schüler und die grosse Güte dieser Meister zu erinnern,
liess Thrangu Rinpche ein Retreatzentrum an diesem Ort bauen. Doch sollte es
nicht nur einfach ein Tempel sein der diesen speziellen Ort markiert, dass es
um die Praxis geht, zeigten die acht Mönche welche uns so herzliche umsorgten.
Diese Mönche haben vor ein paar Wochen ihre gut drei Jahre Retreat in Nepal
abgeschlossen und vertiefen sich nun in Pullahari in eine spezifische Praxis
für weitere drei Monate.
Es war sehr inspirierend
an solch einem Ort beherbergt zu werden und der Klang der Rezitationen, Trommeln
und Glocken noch bis spät Abends zu hören.
Früh morgens machten wir
uns auf den Weg nach Vaishali, dem Ort an dem Maha- prajapati den Buddha ein
zweites Mal aufsuchte um Buddha zu beten die Nonnen-Gelübde zu geben.
Wie die volle
Nonnen-Ordination in der Tibetischen Tradition noch einige Hindernisse zu
überwinden hat, war unsere Fahrt nach Vaishali geprägt von allen möglichen
Hürden und so erreichten wir die Pilgerstätte viel später als gedacht. Nach
starken Wunschgebeten für das Erblühen des Dharma und des Wiederbelebens des vollen
Nonneordens, machten wir uns auf den Weg nach Sarnath- unsere Endstation-
wenigstens mal für den nächsten Monat...
Doch auch das war nicht
ein einfaches Unter- fangen und statt den 6 Stunden ver- brachten wir weitere 12
Stunden im Auto. Wissend, dass Pilgerreisen helfen negative Handeln zu
reinigen, verkürzten wir die Fahrt mit gemeinsamer Praxis und individueller
Zeit der Kontemplation und Meditation. Es war nach Mitternacht, als wir an der
Türe des Nonnenklosters anklopften, in dem unsere ersehnten Betten auf uns
warteten.
Dankbar solch grossen
Segen von Buddha und all den grossen Meister zu erhalten, liessen wir unsere
erschöpften Körper in die Betten sinken.
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