Einfach das Licht anschalten

Manchmal ist es schon ein bisschen hart... Dann steigt doch irgendwelche Aversion oder Wut auf und dann, ganz nach seiner alten Gewohnheit findet der verblendete Geist die Schuldige oder der Schuldige oder das Schuldige, das uns scheinbar dieses grosse Leiden bringt. Ganz schnell steigt dann auch noch die dazugehörige Geschichte und die 100 Gründe auf, warum wir diese Person, diese Situation oder dieses Ding wirklich nicht leiden können. Hört man sich die Geschichten und all die Gründe jedoch etwas genauer an, muss man sich zugestehen, dass die Geschichten alles andere als neu sind und die Gründe, … hmmm, haben nicht sehr viel mit der Realität zu tun. So sitzt man also in diesem Haufen von verblendeten Emotionen und hat plötzlich niemanden und nichts was man dafür beschuldigen könnte. Einen guten Moment um tief Luft zu holen und zu beginnen die Verantwortung für das eigene Leiden zu übernehmen. Ja, ja, nicht immer ein ganz einfacher Prozess, jedoch langzeitig sehr wertvoll und unheimlich lehrreich und sogar befreiend. Auch mit einem sehr ungezähmten Geist ist es doch am Ende einfacher den eigenen Geist zu zähmen als die unzähligen Menschen, Situationen und Dinge zu verändern,die uns- nach der Theorie des verblendeten Geistes- all dieses Leiden bescheren.
In diesem Sinne erklärte Seine Heiligkeit Dalai Lama in den Belehrungen Ende August im Namgyaltempel, Mc Leod Ganj: Wenn wir unseren friedlichen Geist verlieren müssen wir hingucken, was der störende Faktor ist, der uns diesen Frieden raubt und dann den entgegengesetzten Faktor anwenden. Ebenso wie wir das Licht einschalten, wenn wir im Dunklen sitzen und Licht brauchen, wenden wir die entgegengesetzten Faktoren an, um unsere störenden Emotionen zu überwinden. Wenn wir zum Beispiel wütend werden denken wir über die Liebe nach.

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