Ohne Heizung, ohne Licht, ohne Essen

Am 31.12.2011, meine Mutter und ich sassen gemütlich auf dem Bett in einem Zimmer imPullahari Kloster. Zugegeben, etwas zähneklappernd – da es doch sehr kalt war und es hier keine Heizungen gibt- jedoch ganz vergnügt, vertieft im Gespräch.
Plötzlich klopft es ziemlich heftig an die Türe. „Ani-la,http://www.blogger.com/img/blank.gif Ani-la!“ Nicht grad enthusiastisch befreite ich mich aus dem warmen Berg der Decken und öffnete. Draussen stand ein Mönch der mich ganz erstaunt fragte, ob meine Mutter und ich nichts zum Abend essen. Etwas erstaunt begann ich zu erklären, dass ich schon erwähnte, dass wir abends nichts essen etc. als er mich unterbrach und sagte: „Aber es ist Neujahrsabend und Khenpo Choeky liess extra etwas spezielles kochen für euch, vor allem für deine Mutter. KhenpoChoekyhabe gesagt, dass ihr kommen sollt.“
Ich sah ein, dass es hier nicht mehr um eine Diskussion ging, gleichzeitig war ich natürlich sehr gerührt. Gemeinsam mit Parami stiegen wir all die vielen Treppen hoch und trafen dann im Lehrerzimmer des Pullahari Klosters auf KhenpoChoeky und Yvonne und Christopher (langjährige Schülerin und Schüler und nun auch Übersetzer des Studienprogrammes), in den Töpfen die feinsten Momos, frisches Gemüse aus dem Garten, Suppe und Pommes Frites.
Mit einem riesen grossen verschmitzten Lachen erklärte KhenpoChoeky wie er es doch sehr schlecht finden würde, wenn meine Mutter zu Hause erzählen würde, dass sie ihre Neujahrs Nacht ohne Strom, ohne Essen und in der Kälte verbringen musste. Dies könne er ihr und dem Ruf von Pullahari nicht zumuten.
Beim heiteren Zusammensein, erzählte Khenpo-la Geschichten aus seiner Zeit in Afrika bis die Runde dann so plötzlich aufgehoben wurde wie sie zusammenkam und Khenpo-la uns auf die Kora schickte. Mit Yvonne und Christopher drehten wir noch drei Runden um den grossen Tempel bis Parami und ich dann mit frohem Herzen, gerührt und voller Leichtigkeit nach einer gemeinsamen Chenrezigpraxisuns in das warme Bett verkrochen und im Traumland ins neue Jahr rutschten.

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