Incredible India

Mitten in der Nacht durfte ich meine Mutter Parami in einem ziemlich fancy Hotel in Delhi empfangen. Damchö und ich haben grad Wochen und Wochen, Tage und Tage Sutnden und Stunden von gemeinsamer Arbeit hinter uns, welche uns ganz und gar in das Leben des 16. Karmapa einsinken liess. Nach einer kurzen Nacht fuhren wir alle gemeinsam zu einer von Damchö-las bevorzugten südindischen Restaurants. Ziemlich eine scharfe Angelegenheit für chiliungewohnte Gaumen.
Dann tauchte die unglaubliche Gelegenheit auf ,eine Audienz mit einer der großen Meister der Kagyu Linie zu haben. So saßen wir in der Präsenz von Tai Situ Rinpoche der eine Story nach der anderen erzählte und uns kontinuierlich zum Lachen brachte. Mit erfüllten Herzen und noch immer lachend fuhren wir zur Zugstation. Dort verabschiedeten wir uns von Damcho um dann den Zug nach Varanasi zu nehmen. Indien in seiner ganzen Blüte präsentierte sich vor uns, als unsere Porter mit den indischen Zugpassagiere diskutierten die keinen Platz für unser- doch sehr beachtliches- Gepäck machen wollten. Während des Diskutierens in dem engen Korridor kam der Chipsverkäufer, der Chaiverkäufer der Samosa- (indische Teigtasche) verkäufer und dann als wäre das nicht schon genug Betrieb kommt noch ein Mann der in einer Box Geld für seine Organisation sammelt und dir erklären will, um was es sich in seiner Organisation genau handelt. Zum Glück ist Parami so Indien gewohnt und konnte alles sehr mit Humor nehmen. Es war wirklich sehr zum Lachen- „Incredible India“ von seiner farbenprächtigsten Seite.
Nicht nach Bodhgaya, sondern zuerst nach Sarnath ging unsere Reise, dem Ort an dem Buddha seine erste Unterweisung gab. Es war sehr hilfreich, ein paar Tage an diesem doch eher stilleren Ort zu verbringen- verglichen mit Bodhgaya- etwas Zeit zu haben, um anzukommen und die Kraft des Ortes auf uns wirken zu lassen. Am 19. Dezember ging es dann in einem Auto weiter nach Bodhagaya. Unter einem Bodhibaum hatte Buddha dort vor über 2500 Jahren das innerstes Potenzial zur Vollendung gebracht und damit bewiesen, dass es möglich ist, die Ursache allen Leidens zu eliminieren und wahres andauerndes Glück zu erfahren. Es ist auch ein Ort an dem das Leiden der Welt ganz direkt und ungeschminkt sichtbar ist, mit großer Armut, Korruption und Krankheit. Somit dient da Buddhas Demonstration der Befreiung noch mehr als Ansporn,
seinem Weg zu folgen und die Ursachen des Leidens in uns selbst und in der Welt zu beseitigen. In einem Dharmazentrum von fmpt- dem „Root-Institute“- hatten wir unsere Bleibe und sie stellte sich als eine sehr erholsame Insel heraus, welche uns mit gutem Essen und sauberen Wasser versorge, zwei Dinge welche in Bodhgaya- vor allem für unsere verwöhnten westlichen Körper immer wieder zu Krankheiten führen.. Am 21. Dezember, mit dem kürzesten Tag, begann der Mönlam Chenmo, ein acht-tägiges Gebetsfestival an dem wir von Morgens bis Abends Wunschgebete für den Frieden in der Welt lesen. Wer einen visuellen Eindruck davon haben möchte kann in die Monlam-Webseite schauen.
Nach den Unterweisungen von Gyalwang Karmapa reiste Parami am 1.Januar wider zurück in die Schweiz, mit großem Segen, Inspiration und auch ein paar „Käfer“ im Gepäck. Die „Käfer“ manifestierten sich grad bei Ankunft in der Schweiz als eine sehr hartnäckige Grippe, welche dieses Jahr doch viele von uns in Bodhgaya erwischte. Auch Nangpel, Drolma und ich verbrachten unsere ersten Tage in Pullahari mehr fiebrig, hustend und schnäuzend und waren damit ganz verbunden mit den Monlam-Besuchern aus der ganzen Welt.

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