Auf nach Pullahari

Fast bis zum letzten Moment war es unklar wie wir drei von Bodhgaya zum Pullahari Kloster in Kathmandu kommen- eine mehr als 24 Stündige Reise. Doch dann, plötzlich machte sich ein Tor auf, das wir uns gar nicht hätten vorstellen und vor allem nicht planen können. Wir durften gemeinsam mit unseren zwei Khenpos/Lehrern von Pullahari, zwei Mönchen, einem Tulku und dem Kursmanager nach Nepal fahren. Früh morgens ging es los, in einem kleinen Minibus. Noch kurz vor der Abreise haben wir erfahren, dass wir auch noch eine kleine Pilgerreise machen und in Kushnagar übernachten werden. Ganz mit dem „Flow“ gehen, war angesagt. Vaishali war der erste Stopp der Pilgerreise. Nach Umrunden der Ashoka Säule und der Stupa setzten wir uns für kurze Gebete hin. An diesem Ort verbrachte der Buddha einige der dreimonatigen Regenklausuren und es war auch hier, dass die Schwiegermutter des Buddha, Mahaprajapati- den Buddha für die Ordination für Frauen bat. (Geschichte kann hier in Englisch gelesen werden.) N
ach einem typisch scharfen indischen Frühstück ging es weiter nach Kushnagar. Hier demonstrierte der Buddha, dass auch sein Körper vergänglich ist. Dies soll uns anspornen, über unsere eigene Vergänglichkeit nachzudenken. Unseren Tod als eine Tatsache vor Augen zu haben, rüttelt uns aus dem Tiefschlaf der Faulheit auf und macht uns bewusst wie wenig Zeit wir haben um unseren Geist so zu transformieren. Mit dem Bewusstsein, dass dieser Körper in jedem Augenblick seinem Tod näher rückt und wir aber keine Ahnung haben, wann der Tod eintreffen wird spornt uns an jede Möglichkeit grad jetzt nutzen um Wut, Anhaftung, Stolz, Zweifel und Ignoranz mehr und mehr zu verringern und Liebe, Mitgefühl, Gleichmut und Weisheit zu verstärken.
Nach Gebeten und Kontemplationen brachten wir unser Gepäck zum Tibetischen Gasthaus in welchem wir die Nacht verbringen werden und dann unsere hungrige Bäuche in die gegenüberliegende indische „Küche“. Restaurant wäre dann doch etwas übertrieben, jedoch einen Ort an dem man Essen kann. Die Töpfe mit den typisch indischen Dhal, Reis und Gemüse sind ready, um unseren Hunger zu stillen. Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir um 6 Uhr los und so ziemlich in einem „Schnuz“ bis zur Grenze. Da am Mittag angekommen durchliefen wir drei den Visamarathon, zuerst in Indien ausstempeln dann in Nepal neues Visum kaufen. Danach erfuhren wir, dass in Nepal –ein mal mehr- gestreikt wird und wir deshalb bis am späten Nachmittag nicht weiterfahren können. Nach einer Erholung mit Praxis und Mittagessen in einem Hotel fuhren wir durch die engen und kurvigen Strassen bis wir dann kurz vor Mitternacht durch das Tor in das Pullahari Kloster fuhren, das in seiner Stille und friedlichem Dasein uns willkommen hiess. Erfüllt und müde fielen wir in unsere Betten, die wie jedes Jahr im gleichen Zimmer auf uns warteten.

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