Orange und im Grünen
Mitte September
sah, fühlte, roch, Ana das erste Mal Indien in seiner ganzen Fülle. Ana kommt
ursprünglich von der Dominikanischen Republik ist aber in Puerto Rico
aufgewachsen. Nach dem last jährigen drei Monate Reinigungs-Retreat (Vajrasattva)
in Mexico war es klar für Ana; sie will ihrem Leben andere Prioritäten geben.
Kostbar und vergänglich wie das Leben ist, will sie es ganz und gar Nutzen für
die innere Transformation zum Wohle der Wesen. Sie will Nonne werden und bat
uns um Unterstützung. Nach sorgfältiger Überlegung akzeptierten wir ihre
Anfrage mit unserer Gemeinschaft zu leben und sich für das Nonnenleben
vorzubereiten und dann nach der Ordination mit uns zu leben und zu „trainieren“
(d.h. die Nonnen und Persönlichkeit eins werden zu lassen).
Nach sorgfältiger
Vorbereitung brach Ana in Puerto Rico alle Zelte ab und begleitete uns durch
den Sommer in den verschiedenen Aktivitäten. Dann war es so weit, es ging auf
nach Indien. Doch in Dharamsala wartete nicht ein schöne Kloster auf sie, in
dem sie in aller Ruhe praktizieren und studieren kann. Ein halb fertiges Haus
das noch viel Arbeit und große Aufmerksamkeit benötigte, trafen wir an. Wie
erwartet war der versprochene Abschluss der Bauarbeit nicht beendet bevor wir
kam, da es fast eine Voraussetzung ist, dass man Präsenz zeigt.
Nach vielen
Diskussionen manchmal mit Händen und Füssen wurde das Haus langsam fertig, das
ganze ging dann richtig voran als Drolma mit ihrem Verhandlungsgeschick die
Sachen in die Hand nahm. (Nangpel und Drolma kamen eine Woche später nach
Indien.)
In Erstaunen
versetzte und eine orange knallige Farbe mit der das Haus gestrichen wurde. Mit
Händen und Augenrollen versuchte ich herauszufinden ob die nun wirklich die
Farbe des Hauses sein wird (da wir natürlich ganz etwas anderes abgemacht
hatten) und mit Händen und schnellen Sätzen in Hindi schien der Verantwortliche
zu sagen, dass dies erst der erste Anstrich sei. Doch ein paar Tage später
machten sie den zweiten Anstrich und natürlich mit orange.
Nun beginnen wir
gefallen zu finden an diesem orangen Haus mitten in der grünen Landschaft auch
hat es den Vorteil, dass die orange Farbe auch in der indischen Kultur meist
mit Spiritualität in Verbindung gebracht wird.
Langsam leben wir
uns ein, an unserem neuen Ort, dankbar solch ein Haus für unser
Gemeinschaftsleben nutzen zu können, das nur dank vieler, vieler gütiger,
grosszügiger Menschen möglich ist.
Wir sind nun alle
fünf hier, pendeln uns ein in einen Rhythmus von persönlicher Praxis,
Gemeinschafts-aktivitäten, Unterweisungen, gemeinsame Morgen- und Abendpraxis und
verschiedenen kleinen Arbeiten wie Übersetzungen, Fotoprojekte etc.
Mitte November
werden wir das neue Haus mit intensiver Praxis füllen indem wir für einen Monat
ins Retreat gehen werden. Ohne das Haus zu verlassen, ohne Mails und Telefone
werden wir den Fokus nach innen richten.
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