Kreieren, Meditieren, Diskutieren

In den letzten Wochen und in den Wochen die noch folgen warden haben wir in diesem Jahr erstmalig das Glück stationär an einem Ort zu sein um uns ganz und gar einer Sache widmen zu können. Damcho-la hat im letzten Jahr in Mexico einen Monat lang täglich Unterweisungen zum Lam Rim gegeben. Das ist ein Angebot der Lehren des Buddhas in Stufen, welche uns hilft den Pfad in einer sehr klaren Abfolge zu gehen. Eine solche präzise Darstellung hat für uns den grossen Vorteil ein Werkzeug zur Hand zu haben, welches direkt in die Praxis umgesetzt werden kann. Dies hilft uns auch nicht in die Falle zu geraten, in welcher wir gewisse Dinge gerne
überspringen würden, wie zum Beispiel das Nachdenken übers Leiden. Die grossen Meister wie der indische Gelehrte Atisha und der Tibetische Gelehrte Gampopa haben dazu Texte geschrieben, die uns an die Hand nehmen und uns Schritt für Schritt auf dem Weg zum Erwachen begleiten. Darum ist es wichtig, dass wir erst unser eigenes Leiden anschauen und seine Ursachen verstehen. Das braucht schon mal etwas Mut, über den eigenen Schatten zu springen und ehrlich hinzuschauen, was schmerzhaft und nicht heilsam in unserem Leben ist. Wie gerne schauen wir über dieseTatsache hinweg und lenken uns mit allen möglichen Dingen ab, um den Schmerz, die Unzufriedenheit oder das Unwohlsein, dass sich in unserem Herzen meldet nicht wahrzunehmen. Wie wollen wir uns jedoch von dem Leiden befreien, wenn wir nicht direkt in das Gesicht des Leidens schauen und untersuchen was wohl dahinter steckt- was uns Schmerz verursacht?
Wie wollen wir anderen helfen, Empathie und tiefes Mitgefühl zu entwickeln, wenn wir nicht unser eigenes Leiden und seine Ursachen anerkennen?
Den Mut für diesen ersten Schritt können wir aus der Kontemplation nehmen, dass wir in diesem Leben sehr gute Voraussetzungen haben unseren Schmerz zu reduzieren, ja sogar zu eliminieren. Je stärker unsere Überzeugung ist, dass es eine Befreiung gibt, desto mehr sind wir gewillt uns mit dem Leiden zu konfrontieren.

Mit diese Konfrontation und dem Untersuchen der Ursachen unseres Leidens beginnen wir Mitgefühl für uns selber zu entwickeln.  In Folge dessen wird eine Frage in uns laut: Wie kann ich mich von den Ursachen des Leidensbefreien? Dadurch erhält der ganze Weg den Buddha aufgezeigt hat eine Dringlichkeit und wird zu einer sehr persönliche Angelegenheit.

Nun hören wir vier Nonnen uns diese Unterweisungen täglich hier in unserem Haus in Indien an. Jedoch nicht nur um uns selber in diese hilfreichen Instruktionen zu vertiefen, mehr noch um Studienmaterial zu kreieren für die vielen Menschen welche diesen Kurs im Internet in den nächsten Jahren belegen werden.

Seit drei Jahren sind Damcho, eine Mexikanische Freundin und viele Menschen involviert um Buddhistische Kurse über das Internet anzubieten, welche nicht nur Information sind, sondern auch praktische Hausaufgaben, Meditationen, Selbstreflektionen, Vertiefungsmaterial etc. beinhalten.

So hören wir uns am Morgen zuerst eine Unterweisung an, gefolgt von einer Selbst- reflektion oder einer Meditation. Nach dem Mittagessen diskutieren wir hilfreiche Fragen für die Diskussionsgruppen, sowie praktische tägliche Übungen welche es ermöglichen die jeweiligen Themen im Alltag zu vertiefen. Gegen Abend setzen wir uns mit Damcho zusammen und präsentieren ihr unsere Vorschläge was zu spannenden Diskussionen führen kann. Zum Schluss feilen Nangpel und Lodrö noch etwas an den Formulierungen. Auf diese Weise entsteht der Jahreskurs Lam Rim, der ab nächsten Jahr in "Instituto Buddhadharma" angeboten wird (…auf Spanisch….).


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