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Es werden Posts vom 2011 angezeigt.

Ein ganzes Leben in einem Tag

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Wenn wir am Abend über unseren vergangenen Tag reflektieren, ist es nicht ungewöhnlich, dass wir Mühe haben, uns an alles zu erinnern; Was haben wir gegessen? Wer hat uns telefoniert? Was habe ich am Morgen gemacht? Wie sind nur diese Stunden verschwunden? Wenn wir dann genau hingucken, stellen wir fest, dass wir die meiste Zeit entweder in der Zukunft und in all den Tasks die noch vor uns liegen sind oder der Vergangenheit nachhängen, jedoch ganz selten ganz da- im jetzigen Moment- sind. Wenn wir frühstücken, denken wir, was für eine Arbeit heute ansteht, wenn wir Arbeiten überlegen wir, was wir am Feierabend machen wollen und wenn wir zuhause ankommen fragen wir uns, was es wohl für ein Nachtessen gibt und wenn wir zu Bett gehen machen wir in unserem Kopf schon die Taskliste für den nächsten Tag- so rennen die Tage und Jahre dahin und plötzlich heisst es; nächster Task, sterben. Wie können wir unser Leben sinnvoll leben, wenn wir nicht einmal da sind, wenn unser Leben statt findet: i

Erklärung des 17. Gyalwang Karmapa

Sicherlich haben die Nachrichten der sich verbrennenden Tibeter und Tibeterin eure Herzen genauso erschüttert wie unsere, und viele Fragen aufgeworfen... Hier eine Presseerklärung des 17. Karmapa, Ogyen Trinley Dorje, 9. November 2011 Seit März dieses Jahres haben sich elf mutige Tibeter in Brand gesetzt während sie nach Freiheit in Tibet und der Rückkehr des Dalai Lama in sein Heimatland riefen. Diese verzweifelten Taten, begangen von Menschen mit reiner Motivation, sind ein Aufschrei gegen das Unrecht und die Unterdrückung, unter der sie leben. Die Situation ist unerträglich schwierig, aber in schwierigen Situationen brauchen wir größeren Mut und Entschlossenheit. Jede Nachricht über eine Selbstverbrennung in Tibet hat mein Herz mit Schmerz erfüllt. Die meisten derjenigen, die gestorben sind, waren sehr jung. Vor ihnen stand eine lange Zukunft, standen Gelegenheiten, etwas beizutragen, die jetzt vergeben sind. Nach der buddhistischen Lehre ist das Leben wertvoll. Um irgendetwas Sinnv

Klopfen und Hämmern

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Es hämmert und klopft über unseren Köpfen. Nachdem der Besitzer unseres Hauses- der in New York lebt- die Fotos seines Hauses gesehen hat (die wir nach dem Monsun geschickt haben), ging es nicht mehr als drei Tage und ein Freund der Familie mit einem Architekt kam auf Besuch. Nun wird das Dach repariert und Monsun tüchtig gemacht. Wir sind sehr dankbar, werden diese Reparaturen nun vorgenommen- wir waren nicht mehr so sicher wie dieses Haus sonst einen 4ten Monsun überlebt hätte... Wie so häufig, kam dann letzte Woche alles zusammen, so haben wir ein Hämmern und Klopfen auf dem Dach und das Wasser wollte für drei Tage grad auch nicht mehr kommen. Jedoch langsam gewöhnt, dass Indien immer wieder neue Überraschungen bereit hat, machten wir uns ans Wasserschleppen und mussten zugeben, dass ein bisschen Bewegung für unsere Körper eigentlich doch sehr gut ist. Wir waren dann aber doch nicht so traurig, als die Wasserröhren geflickt und somit das Wasser wieder aus dem Wasserhahn floss. Weit

Wärmende Worte besiegten den bissigen Wind

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An einem unerwartet kaltem Tag begannen die zweitägigen Unterweisungen Seiner Heiligkeit Dalai Lama im Namgyal Tempel in Mc Leod Ganj. Ein bissiger Wind blies durch das bunt gemischte Publikum aus aller Welt, die Herzen jedoch, wurden erwärmt mit den klaren, mitfühlenden, weisen Worten von Seiner Heiligkeit. Wie es Seine Heiligkeit meist zu tun pflegte, begann er auch diesmal mit einer allgemeinen Einführung. Darin erklärte er uns, dass ebenso wie man nicht sagen kann, welche Medizin die beste ist, da dies ganz von der Krankheit des Patienten abhängt, so gibt es auch keine endgültige Antwort, welche Religion die beste ist, da je nach Veranlagung des einzelnen Menschen mehr die eine oder andere Religion hilfreich ist. Darum ist es sehr wichtig, dass wir die verschiedenen Religionen respektieren, jedoch das Vertrauen in unsere eigene Religion kultivieren. Weiter machte Seine Heiligkeit deutlich, wie jede Religion das Kultivieren von Mitgefühl, Liebe, Zufriedenheit, Genügsamkeit, Ehrlichk

Freude und Mitfreude

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Heilsames Tun ist das was nicht nur in diesem Leben, jedoch in vielen zukünftigen Leben Glück bringen wird. Somit ist es wunderbar zu sehen, wie sich andere in heilsamen Tun engagieren. Wenn wir sehen wie andere einen Bettler etwas zu Essen geben, wenn wir sehen wie jemandem einer alten Frau über die Strasse hilft, wenn wir hören wie grosse Spenden für die Flutopfer gesammelt wurden, wenn wir sehen dass sich andere bemühen heilsame Geisteshaltungen wie Liebe und Mitgefühlt zu kultivieren, wenn wir sehen wie Lehrer, wie der Dalai Lama, so viele Menschen zu heilsamen Tun bewegt, wenn wir hören wie Menschen sich für nachhaltige ganzheitliche Bildung, Ökologie, Medizin etc. engagieren, wenn wir erkennen, dass wir einmal nicht mit Wut jedoch mit Mitgefühl auf eine Situation reagiert haben,etc., etc., dies sind viele Gründe, mit der grossen Freude in unserem Herzen im Kontakt zu sein, da all dies ein Schritt zum Weltfrieden beiträgt. Es sind diese Handlungen, die mehr in den Nachrichten komm

Zuflucht

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Im Retreat beschäftigte ich mich etwas ausführlicher mit dem Thema der Zuflucht. Aus diesem Grund möchte ich gerne ein paar Gedanken zu diesem Thema mit euch teilen. Zuflucht nehmen ist uns eigentlich sehr vertraut. Wir nehmen den lieben langen Tag in alles Mögliche Zuflucht. Sei es in ein gutes Essen, eine Tasse Kaffee, eine Freundin, einen Kinofilm etc. etc. Warum nehmen wir überhaupt Zuflucht? Weil wir alle glücklich sein und nicht leiden wollen. Wenn wir die Begrenzungen dieser Zufluchtsobjekte erkennen, sind sie kein Problem. Ein Problem- d. h. mehr Verwirrung und somit mehr leiden- haben wir dann, wenn wir denken, dass diese Zufluchtsobjekte uns endgültiges, immerwährendes Glück bringen. Dieses immerwährende Glück ist ja das, was wir alle so gerne hätten und seit langer, langer Zeit unermüdlich danach streben. Eben dieses Glück in diesen so flüchtigen Zufluchtobjekten zu finden ist nun wirklich nicht realistisch und das können wir sehr schnell erkennen, wenn wir unsere Erfahrunge

Dankbarkeit und Wolkensuppe

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Mit unglaublich grosser Dankbarkeit tauchen wir aus diesen zwei Monaten wertvoller Rückzugszeit auf. Es ist ein grosses Geschenk, dass wir uns ganz und gar dem Hören, Reflektieren und Meditieren des wertvollen Buddhadharma widmen durften. Uns ist sehr bewusst, dass dies nur möglich war dank der Unterstützung vieler Personen. Angefangen bei all den Leuten, die unsere Gemeinschaft auf verschiedenste Weise unterstützen, bis zu der Schweizernonne, die uns jede Woche frisches Gemüse und Früchte brachte, oder die koreanische Nonne, die uns einen gefüllten Gastank organisierte, bis zu all den Menschen und Lebewesen, die es möglich machen, dass wir jeden Tag zu essen, ein Dach über den Kopf, Medizin und Kleidung haben. Mögen die Verdienste dieser Rückzugszeit das Herz aller mit Freude erfüllen. Innehalten, in die Stille gehen und sich jeden Tag die verschiedenen Mittel aneignen, welche Buddha offerierte, um unseren Geist mehr und mehr kennenzulernen und mit der direkten Anwendung gleich se

Buddhas Lächeln in Sommeri

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Das erste Wochenende, in dem ich im Frühling in der Schweiz war, traf zusammen mit einem nicht grad regelmässigen Event im Haus meiner Eltern in Sommeri: Meine Mutter Parami öffnete für ein Wochenende ihr Atelier. Die Organisation Fünfstern hat es möglich gemacht das Künstlerinnen und Künstler aus dem Thurgau, Appenzell und St. Gallen an einem gewissen Wochenende ihr Atelier öffneten. Eine wunderbare Möglichkeit, bei der ich einmal mehr die wunderbaren Werke in Stein und Bilder meiner Mutter betrachten konnte, zusammen mit den Augen der vielen Besuchern, die vorbeikamen. Viele Formen und Farben, welche die zwei Räume füllten und unsere Herzen berührten, sind Inspirationen aus der Natur und aus der Tiefe der spirituellen Praxis meiner Mutter. Gleich beim Eingang des Gartentors lächelte uns die grüne Tara entgegen, der Bodhisattva steht beschützend im Garten während Buddha das Wohnzimmer mit seiner tiefen stillen Präsenz erfüllt. Als Sita Ute Volmerg in einem Interview für Buddhismus ak

Das Herz, das das ganze Universum umfasst

Während dem Retreat werden wir mit unserem Herzen mit so vielen Menschen und anderen fühlenden Wesen verbunden sein- eigentlich sind wir das ja immer, die Stille jedoch, gibt uns die Gelegenheit dies noch mehr zu spüren und auch mit logischen Überlegungen nachzuvollziehen. In den buddhistischen Lehren ist erklärt, dass wir seit anfangsloser Zeit in den verschiedensten Formen wiedergeboren wurden. Die Materie, das heisst der jeweilige Körper, in dem wir wiedergeboren werden, lassen wir nach einer gewissen Zeitspanne hinter uns, der Geist jedoch kann seine Ursache nicht in der Materie haben und demzufolge geht der Geist weiter, - getrieben von dem Resultat seiner früheren Handlungen sucht er eine neue Form. Aus dieser Überlegung heraus ist es sehr logisch, dass wir unendlich viele Eltern gehabt haben, egal in was für einer Form- wir hatten Eltern. Somit können wir sicher sein, dass jedem fühlenden Wesen dem wir begegnen, sich irgendwann mal um uns gesorgt hat, genau wie die Eltern von di

Munteres Gemeinschaftsleben und kostbare Stille

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Mehr als einen Monat konnten wir unser Gemeinschaftsleben zu viert leben und formen. Vieles gab es zu diskutieren und neu zu strukturieren, zu erzählen und erleben. Neu haben wir nun auch den unteren Stock unseres Hauses mieten können, was uns einen zusätzlichen Schlafraum, einen grösseren Meditationsraum und Platz für all unsere Bücher gibt. Neue formelle Praxismethoden wurden begonnen, der Tagesplan wurde nochmals überarbeitet, viel wurde geputzt und neu organisiert. Alles in allem haben wir das Gefühl von Aufbruch und Weiterfahrt in einem, was uns allen viel Freude bereitet und die gemeinsamen Visionen nährt und vertieft. Seit dem 19.Juni ist nun unsere Ältere, Damchö-la, auf ihrer alljährlichen kleinen Weltentour. Nach einer Konferenz in Taiwan, einem Buchprojekt in Kalifornien, Retreat in Mexico etc. wird sie anfangs September wieder zurückkommen. Wir drei werden uns am Ende dieses Monates für zwei Monate in die Stille zurückziehen und uns ganz der kontemplativen und meditativen P

Glorreicher Tag!!!

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Am 19. Juni, vor 26 Jahren, wurde ein Knabe in eine Nomadenfamilie in Tibet, unter vielen glückverheissenden Zeichen, geboren. "Der Vater erzählte:'Am Tag vor der Niederkunft, nach Sonnenuntergang und bei trockenem Wetter, umgab ein kreisförmiger Regenbogen das Zelt. Ich habe noch nie nach Sonnenuntergang einen Regenbogen gesehen.' Ausserdem liess sich ein junger Kuckuck auf der Zeltstange nieder und sang besonders schön. Als der Vater dies hörte und sah, erkannte er, dass es ein besonderes Zeichen des Königs der Vögel war, als welcher der Kuckuck in Tibet gilt. Seine Heiligkeit kam in der Morgendämmerung zur Welt, und seine Haut war sehr, sehr weiss. Drei Tage nach der Geburt erklang laut und deutlich der Ton eines Muschelhorns, der von allen Bewohnern der Tals vernommmen wurde, und noch andere Musikinstrumente, darunter Hörner und Zimbeln, ertönten. Diese Musik erklang etwa anderthalb Stunden lang sehr laut. Alle haben es gehört. Es war, als ob sämtliche Schutzgottheite

Heldinnen und Helden von heute

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Zusammen mit ihrer Freundin- einer Professorin von der Redland University in Kalifornien- hatte unsere Ältere Venerable Damchö-la eine Idee… Wie wunderbar wäre es doch, wenn diese so zeitgenössischen Lehren von Gyalwang Karmapa auch die Herzen junger - nicht unbedingt buddhistischer - Menschen berühren könnte. Damit genau die Fragen beantwortet werden, welche junge Leute heutzutage haben, müssen sie aber auch diejenigen sein, die die Fragen stellen können. Dieses Jahr im Mai durften wir ganz nahe miterleben, wie diese Idee sich manifestieren durfte. Für drei Wochen quartierten sich 16 junge Menschen, die Professorin Karen Derris und eine Begleitperson in den Gästehäusern in unserer Nachbarschaft ein. Bis zu 13 Mal hatte diese Gruppe von Kalifornien diese wunderbare Gelegenheit ihre sehr gut vorbereiteten Fragen zu 10 Themen wie Umwelt, sinnvolle Lebensweise, Gleichberechtigung der Geschlechter, Konfliktlösung, nachhaltiges Mitgefühl etc. diesem grossartigen, weisen tibetischen Meister

Wir haben die Wahl

Wir können uns entscheiden, ob wir recht haben oder inneren Frieden haben wollen, ob wir recht haben oder glücklich sein wollen. (Wie viel mal durch den Tag ertappen wir unseren Geist bei grossartigen Diskussionen; wie wir doch eigentlich recht haben und im Recht sind und überhaupt, warum verstehen die anderen einfach nicht was richtig ist? Und was würde wohl passieren, wenn wir diese Gedankenmühlen einfach mal unterbrechen und den jetztigen Moment geniessen würden...)

Wo ist es, das Glück?

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Kaum zurück in dem immer heisser werdenden Indien, wurde ich mit einer wunderbaren Unterweisung beschenkt, die Gyalwang Karmapa uns (das heisst, vor allem Inder und Inderinnen, einigen Tibeter und Tibeterinnen und westlichen Schülerinnen und Schüler) in Delhi offerierte. Gyalwang Karmapa präsentierte in seiner so wunderbaren Frische, Klarheit und zugleich unglaublicher Tiefe den Dharma. Einen kleinen Auszug: Es gibt viele verschiedene Wege und Methoden, wie wir fühlende Wesen zum Glück führen und vom Leiden befreien können. Die einen kommen von einer spirituellen Tradition und die anderen nicht. Jedoch ist es wichtig, dass wir sie alle verstehen und respektieren, da jede Methode einen Weg für eine Person mit einer gewissen Einstellung und Veranlagung offerieren kann. Wie auch immer herrscht doch sehr oft Verwirrung über die Natur des Glücks. Die Dinge, die wir als Glück betrachten- das Glück alltäglicher Erfahrungen- ist verunreinigtes Glück, in dem Sinne, dass es unter dem Einfluss d

Friedensarbeit

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Überall auf dieser Welt braucht es unsere Wunschgebete, unsere tiefe Verpflichtung für den Frieden und unser Mitgefühl. Mit einer Kerze, die wir jeden Tag anzünden mit einem Gebet, Gedicht, Lied für den Frieden auf dieser Welt können wir in Kontakt sein mit all den Menschen die im Moment durch so grosses Leiden gehen müssen, wie in Japan, Tibet, China etc. und all die Menschen um uns herum, die wir leiden sehen. Mögen wir uns verpflichten, in diesem Leben das Gute und Heilsame in unserem Geist zu nähren und das Leid bringende in unserem Geist zu reduzieren und somit kontinuierlich für den Frieden auf dieser Welt arbeiten. In Tibet ist die Situation nach wie vor sehr angespannt und nach all den Unruhen in dem Kirti Kloster (sie Bericht weiter unten) sind gestern hier in Dharamsala Mönche für einen Friedensmarsch nach Delhi aufgebrochen (dauert ca. eine Woche). "Peking - Nach einer Razzia der chinesischen Polizei in einem tibetischen Kloster sind bei Zusammenstößen zwischen Dorfbew

Blütenpracht und freudvolles Wiedersehen

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Drei Wochen waren es im Ganzen, in denen ich nach fast drei Jahren nun wiedermal Schweizerluft schnupperte. Neben einer Zeit voller Blütenpracht im Aussen war es ein Fest der Blütenpracht im Herzen. Eine wunderbar fliessende Zeit mit vielen schönen Begegnungen, spannenden Gesprächen und freudvollem Wiedersehen. Unterschlupf für diese drei Wochen fand ich bei meinen Eltern in einem kleinen Bauerndorf in der Ostschweiz. Sehr unterstützend und liebevoll wurde ich umsorgt und es war uns möglich in einem Fliessen von gemeinsamen Aktivitäten, Austausch, Empfangen von Gästen, Arbeit und Rückzug einfach zu sein. Wie wunderbar! An zwei Sonntagen und auch zu anderen Gelegenheiten konnte ich mit einer kurzen „Slideshow“ einen Geschmack von unserem Nonnenleben hier in Indien mitgeben und daraus sind sehr viele spannende Fragen und Gespräche entstanden. Ich empfinde tiefe Dankbarkeit für das Erleben dieser Zeit, für all die Leute, mit denen ich in Kontakt sein durfte und darf. Möge jeder dieser Beg

Wir alle wollen glücklich sein!

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Vom 10. bis 20. März haben wir uns im Pullhari mit Shine (einsgerichtetes Verweilen), der Gleichheit von einem selbst und anderen und dem Austausch von Selbst und Anderen gewidmet und in der Meditationen vertieft. Eine Aussage von Drupon Khenpo zur Gleichheit von ich und anderen möchte ich hier gerne teilen: „Wenn wir jemandem gegenüber stehen, können wir tagelang darüber diskutieren wer „ich“ ist und wer der/die „andere“ ist. Da es jedoch nur eine relative Aussage ist, die einfach vom Standpunkt abhöngig ist, bringt uns diese Dikussion überhaupt nicht weiter. Was wirklich zählt ist die Erkenntnis, dass wir alle- alle Lebewesen- genau gleich sind, indem wir Glück haben und Leiden vermeiden wollen.“ Nun freue ich mich hier, bei meinem Besuch in der Schweiz, diese wunderbaren Unterweisungen in die Praxis umzusetzen- manchmal mehr erfolgreich und manchmal weniger- jedoch jeden Tag voller Freude, wieder neue Möglichkeiten zum Üben zu haben.

Sich für eine ernsthafte Diskussion hinsetzen

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Wie im Flug sind diese zwei unglaublich intensiven, wertvollen, reichen Studienmonate vergangen und gestern ist nun auch unser 10-Tages-Retreat zu Ende gegangen. Als einen weiteren (etwas mehr ausführlichen als die letzten zwei Einträge) Geschmack aus unseren Studienzeit möchte ich hier einen kleinen Auszug aus den Belehrung weitergeben: Die Natur unseres Geistes ist Klarheit und Bewusstsein. Drei Faktoren spielen eine wesentliche Rolle, welche unseren Geist aus seinem natürlichen Frieden stört und unter die Macht der verblendeten Emotionen (wie Gier, Wut, Stolz, Eifersucht etc.) bringt 1. Äussere Objekte/Personen/Situationen welche unsere „Knöpfe“ der Kleshas (verblendeten Emotionen) drücken 2. Unsere falsche Sichtweise, welche diese Objekte/Personen und Situationen permanent, wirklich inhärent existierend und eigenständig existierend betrachtet 3. Unsere gewohnten Muster, welche genährt, vertieft und gefördert werden seit anfangsloser Zeit Die äusseren Objekte, Personen und Situatio

Zum Nachdenken; Tropfen der Weisheit

Tilopa sagte zu Naropa: "Sohn, es sind nicht die Erscheinungen, jedoch unsere Anhaftung (an die Erscheinungen)die uns fesseln. Durchtrenne alle Anhaftungen, Naropa!"

Das Leiden tief verstehen

Ein Zitat von Dharmakirti: "Wenn du verstehst, dass alles vergänglich ist, dann verstehst du das Leiden, wenn du das Leiden verstehst, dann verstehst du, dass kein inherentes Selbst existiert."

Kontinuierliche Gartenarbeit

Nun schon vier Wochen freuen wir uns sechs Tage die Woche an unbeschreiblichen, unendlich tiefen Dharmabelehrungen, Lorik (Wissenschaft des Geistes)- klassen, die unsere Köpfe zum Rauchen bringen und tibetische Klasse, die dafür sorgt, dass wir die tibetische Grammatik vielleicht doch mal noch verstehen werden… Als einen kleinen Geschmack möchte ich heute eine kurze Zusammenfassung meiner Notizen des ersten Tages aus den Dharmalehren mit Drupon Khenpo weitergeben: Es ist wichtig, dass wir auf korrekte Weise dem Dharma zuhören, anderenfalls laufen wir in die Gefahr, dass sich unsere Kleshas (verblendeten Emotionen) verstärken, anstatt sich zu verringern. Korrektes Zuhören, beinhaltet vollkommen reine Motivation und ein vollkommen reines Verhalten. Heute werden wir uns darauf konzentrieren, was mit „vollkommen reiner Motivation“ gemeint ist. Vollkommen reine Motivation ist erklärt als die Bodhichitta - Motivation: Die Motivation den Dharmalehren zuzuhören, und über sie zu reflektieren u

Viele Geschenke

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Wer schon einmal in Bodhgaya war, kann vielleicht nachvollziehen, was für ein unglaublicher Segen es ist, nach fast einem Monat Bodhgaya an einem Ort anzukommen, an dem die Luft klar und frisch ist, an dem die Stille nur von bellenden Hunden und zwitschernden Vögel unterbrochen wird, an dem niemand etwas von einem will und man ganz entspannt durch die Gegend schreiten kann, an dem gefiltertes Wasser bereitsteht und frisches sauberes Essen gekocht wird … Jaaa, es ist ein grosses Geschenk wieder hier in Pullahari zu sein. Und das grösste aller Geschenke: sechs Tage die Woche, zwei Stunden Dharmabelehrungen von Drupon Khenpo Lodro Namgial dieses Jahr zum Text: Andornment of the Middle Way, Shantarakshita’s Madhyamakalankara mit dem Kommentar von Jamgön Mipham. Des Weiteren noch zwei Stunden Philosophie Klasse mit Khenpo Chökiy und zwei Stunden Tibetisch Unterricht. Dank grosszügiger Unterstützung haben wir auch dieses Jahr dieses unglaubliche Glück uns für gut acht Wochen ganz und gar de

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

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Man könnte es nicht besser planen … und da unsere Planung ziemlich chaotisch zu und her ging- mit vielen Verschiebungen- war es für uns all eine noch viel grössere Überraschung wie alles so wunderbar aufging. Am 31. Dezember, morgens um 3 Uhr fuhren wir von Bodhgaya los. „Wir“ heisst; Nangpel-la, Drölma-la und ich, eine Nonne aus Schweden, und zwei Frauen aus Mexico. Als sich sechs knurrende Magen meldeten, tauchte weit und breit nichts auf, was wir ohne nachhaltige Konsequenzen zu uns nehmen konnten. Da wir alle nicht so scharf auf neue Käfer in unserem Magen waren, liessen wir uns vom Fahrer überzeugen an einen etwas mehr touristischen Ort zu fahren- und landeten in Kushinagar. So führten uns unsere knurrenden Magen am 31. Dezember zu dem Ort an dem Buddha ins Paranirvana eintauchte- seinen Körper verliess. Sehr eindrücklich, diesen grossen liegenden Buddha zu umkreisen, der uns unweigerlich anregt, über unsere eigene Vergänglichkeit nachzudenken. Viel später als geplant erreichten w

Jenseits der Worte

Glorreich und jenseits aller Worte der Auftakt der 900-Jahres-Feier des ersten Karmapa, tief greifend und so unglaublich hilfreich die Belehrungen des 17. Gyalwang Karmapa Orgyen Trinley Dorje und dann der Mönlam, segensreicher Strom von Wunschgebeten gesprochen bei Hunderten von Mönchen, Nonnen, Laienfrauen und Laienmänner, für den Frieden, Liebe und Freude auf dieser Welt. Ich denke die Bilder auf den Webseiten kagyuoffice.org und karmapa900.org sagen mehr als alle Worte …